antifa velbert – unsere solidarität gegen eure repression


Jena: Karawane People Are Fighters!

Gestern endete mit einer großen Tanzparade das Jena-er „Karawane Festival für die Toten der Festung Europa“, an welchem wir als Aufruf-unterstützende Gruppe teilnahmen. Seit Freitag wurde die Innenstadt der Thüringer Studentenstadt durch politische Aktivisten, entrechtete Einwanderer und sich solidarisch zeigender, interessierte Mitbürger bevölkert. Mit einer Gedenkdemonstration am Freitag Mittag startete das Festival in seine „heiße Phase“ – bei den Temperaturen von 30 Grad im Schatten symbolisch als auch wörtlich gemeint. An dieser Gedenkdemonstration, die vom Pulverturm zum Theaterhaus über den Holzmarkt führte und bei der am Theater ein Monument zur Erinnerung an die Opfer der Festung Europa errrichtet wurde, nahmen bereits an die 500 Menschen teil, die nahezu schweigend bei sphärischen Klängen an all die Tausenden Menschen gedachten, die dank rassistischer Sondergesetze, EU-Repression und faschistischer Gewalt den Tod fanden. Weltmusikkünstler aus verschiedensten afrikanischen Staaten, Klezmer-Musiker, politische Hiphopper und Reggae-Musiker die sich in deutschen Flüchtlingsheimen zusammenfanden, spielten auf den diversen Bühnen und umrahmten politische Diskussionsrunden, Theaterstücke und Infostände. An DIY-Tischen wurde dazu animiert, sich gegen Spende Fair Traide-T-Shirts, -Stofftaschen oder andere Textilien zu bedrucken, sich seine eigenen Andenken sprayen oder Buttons pressen zu lassen. Jeder Cent, jeder Schein eine Spende für die Karawane. Ein Festival wie dieses wird ein Schweinegeld gekostet haben, also hoffen wir, daß möglichst viele Besucher sich solidarisch zeigten und ihr Geld lieber in tolle Projekte wie die Karawane als an die gleichzeitig stattfindende Kirmes investiert haben. Am Samstag fand mit der Maskenparade, deren wichtigster Teil 2 afrikanische originale Totenmasken – eine uralte Tradition zur Ehrung der Verstorbenen – die Demonstration anführte. Bei bestem Wetter und begleitet von zahlreichen Transparenten und Parolen, die die Abschaffung der Residenzpflicht, das dauerhafte Bleiberecht für alle Menschen, die Schließung sämtlicher Lager forderten oder einfach rassistisches Verhalten des Staates anprangerten, nahmen hier an die 1500 bis 2000 Menschen teil. Im Permanentkino an der Uni sowie am Theaterplatz wurden fortwährend politische Doku-Filme gezeigt, verschiedenste Gruppen präsentierten Theaterstücke, so z.B. ein non-verbales Stück der Gruppe „Break the Silence – Oury Jalloh“ oder zur EU-Grenzproblematik. Seinen Höhepunkt erreichte das Festival am Samstag Abend als zuerst Holger Burner (Polit-Rap) sowie Irie Revoltes (Reggae-Ska-Dancehall aus Heidelberg), welche am Pulverturm vor sicherlich 2000 Zuschauern auftraten. Doch mit dem Besuch von Konzerten und dem dortigen Parolengerufe ist es noch lange nicht getan. Erst wenn wir das, was wir rufen, auch im Alltag leben, wenn wir uns für bedingungslose Solidarität einsetzen, können wir die Ketten, die uns fesseln, durchbrechen.

Erverywhere you go, you can hear them sing:
Karawane people they are fighters!

Weitere Berichte:
Junge Welt
Neues Deutschland
Indymedia
NoRacism


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